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Darmsanierung

Warum ist eine Darmsanierung sinnvoll?

Der Darm ist das größte Abwehrorgan des menschlichen Körpers. Im oberen Bereich des Darms ist das Milieu noch sauer und es finden sich nur wenige Mikroorganismen. Mit wachsender Entfernung zum Magen steigen sowohl der pH-Wert des Darms als auch die Anzahl und Artenvielfalt der Bakterien wieder an.

Die Darmschleimhaut kommt eine vielfältige Rolle bei der Aufnahme von Stoffen in den Organismus zu. Einerseits sollen wichtige Nahrungsbestandteile möglichst effektiv in den Stoffwechsel übergehen, andererseits sollen schädliche Anteile davon möglichst vom Organismus ferngehalten werden. Soll dieses komplexe Wechselspiel bei der täglichen hohen Fracht von Allergenen, Bakterien, Pilzen und Viren reibungsfrei funktionieren, ist eine hohe Funktionsfähigkeit der Darmschleimhaut erforderlich.

Ist sie gestört, kommt es zu einer Vielfalt oft chronischer Erkrankungen. So führt z.B. eine zu hohe Verweildauer des Nahrungsbreis im Darm zu Gärungs- und Fäulnisprozessen. Dabei entstehende Gase und Zersetzungsprodukte schwemmen die Schleimhaut auf und können sie entzünden. Als Folge werden die Struktur und damit die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verändert. Der Organismus kann sich nicht mehr optimal entgiften, der Darm selbst wird zur Quelle der Selbstvergiftung. Patienten mit Nahrungsmittelallergien oder Histaminintoleranzen zeigen eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.

Die Darmflora bildet eine Gemeinschaft aus verschiedenen Mikroorganismen, ein weiterer Baustein des gastrointestinalen Immunsystems. Ein hoher Prozentsatz chronischer Erkrankungen kann auf Störungen in der Zusammensetzung dieser Keime zurückgeführt werden. Geschätzt wird, dass ca. 80 % der Menschen unter mehr oder weniger stark ausgeprägten Darmflorastörungen leiden. Bei ca. 60-70 % der chronisch kranken Patienten, wie z.B. Menschen mit Allergien, Neurodermitis oder Asthma, findet man einen Stuhlbefall mit dem Hefepilz Candida albicans.

Die körpereigene Immunabwehr gilt als bester Infektionsschutz gegen Pilze. Bei bestehender Immunschwäche funktioniert dieser Selbstschutz jedoch nicht mehr optimal. In den letzten Jahren wurden Darmpilzerkrankungen und die daraus resultierende kranke Darmflora für eine hohe Anzahl weiterer Krankheitsbilder verantwortlich gemacht:

  • Rezidivierende Harnwegsinfekte
  • Allergische Erkrankungen
  • Chronische Hauterkrankungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Haarausfall
  • Asthmatische Erkrankungen
  • Hohe Infektanfälligkeit (besonders bei Kindern)
  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Reizdarmsyndrom
  • Chronische Müdigkeit (CFS)
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Gedächtnisstörungen
  • Depressionen
  • Neuralgische Schmerzen
  • Schwere Stoffwechselstörungen

Eine gesunde Darmflora stabilisiert die Barrierefunktion der Darmschleimhaut. Ist diese Darmbarriere intakt, können sich Infektionskeime im Magen-Darm-Kanal nicht festsetzen. Sie werden auf natürlichem Weg mit dem Stuhl ausgeschieden, ohne dass ihr pathologisches Potenzial zur Geltung kommt.

Welche Bakterien kommen im Darm vor und welche Eigenschaften haben sie?

Im Darm kommen ca. 500 verschiedene Bakterienarten vor, die die Darmschleimhaut in unterschiedlicher Menge und Zusammensetzung besiedeln. Die einzelnen Bakteriengruppen haben verschiedene Eigenschaften im Verdauungstrakt.

  • Escherichia-coli-Bakterien:
    Bei einer sehr eiweißreichen Ernährung erzeugen diese Mikroorganismen über Fäulnisprozesse alkalische Stoffwechselendprodukte, was zu einer pathologischen Alkalisierung des Dickdarmmilieus führt und einer Pilzansiedlung dauerhaft Vorschub leisten kann.
  • Laktobazillen:
    Diese Milchsäurebakterien können durch Gärungsprozesse saure Stoffwechselendprodukte erzeugen. Ist die Nahrung stark kohlehydrathaltig, vergären diese Keime den Zucker, es entstehen pathogene Linksmilchsäure und Nebenprodukte, wie Indole, Phenole oder Fuselalkohole.
  • Bifidobakterien:
    Auch sie können durch Gärungsprozesse sauere Stoffwechselendprodukte erzeugen.

Die physiologische Darmflora hat zahlreiche lebenswichtige Effekte auf den Organismus:

  • Schutz vor pathologisch wirksamen Mikroorganismen
  • Training des darmassoziierten Immunsystems
  • Energielieferant für die Zellen Darmschleimhaut
  • Anregung der Darmbewegung
  • Vitaminlieferant (Vitamin-B-Komplex, Vitamin K)
  • Förderung des Stoffwechsels und der Durchblutung der Darmschleimhaut
  • Verhinderung der Umwandlung physiologischer Darmkeime in pathogene Formen
  • Aufrechterhalten eines konstanten pH-Wertes (z. B. durch Produktion von Rechtsmilchsäure)

Veränderungen der Darmflora, so genannte Dysbiosen, führen zu quantitativen Verschiebungen in der Zusammensetzung. Ursachen für solche Störungen können sein:

  • Infektiöse Darmerkrankungen
  • Therapiebedingte Durchfälle oder Dickdarmentzündungen
  • Arzneimittelinduzierte Durchfallerkrankungen (z. B. durch Antibiotika)
  • Chirurgische Eingriffe am Magen-Darm-Trakt
  • Chronische Verstopfung
  • Reizdarmsyndrom (Colon irritabile)
  • Magensäureüberschuss (Hyperazidität) oder auch Mangel an Magensäure (Anazidität)
  • Schwermetallbelastungen
  • Dauerhaft falsche Ernährung

Die Wirkung von zugeführten Mikroorganismen beruht auf einer immunmodulatorischen Wirkung, mit dem Ziel einer Stabilisierung und Regenerierung der Barrierefunktion des Darms. Alle Dysbiosen führen auf Dauer zu einer immer schlechter werdenden Abwehrlage, bedingt durch

  • Resorptionsstörungen von Mineralstoffen und Spurenelementen, z. B. Eisen und Zink
  • Toxine (durch Fäulnis- und Gärungsprozesse und durch die Stoffwechselend-produkte der Keime kommt es zu einer Autointoxikation des Darms)
  • Blockierung des Lymphsystems durch Toxine und Erreger

Pilze, vor allem der Hefepilz Candida albicans, können sich besonders bei einer Dysbiose in die Darmflora einschleichen oder auch nur vorübergehend mit der Nahrung in den Magen-Darm-Trakt gelangen, ohne sofort Krankheitssymptome zu verursachen. Candida albicans gehört nicht zur physiologisch obligaten Darmflora. Pilze bevorzugen ein alkalische Milieu, säuern aber durch ihre Stoffwechseltätigkeit das Bindegewebe zusätzlich an. Sie können mithilfe ihrer Pilzfäden die Darmschleimhaut durchdringen und sich vom Blutzucker miternähren, woraus unter anderem die Symptomatik "Heißhunger auf Süßes" entstehen kann. Da Pilze dauerhaft nicht nur Kohlenhydrate vergären, sondern auch Eiweiße abbauen können, treten bei ihrer Anwesenheit auch Fäulnisprozesse auf. Eine Pilzbesiedlung des Darms hat meistens folgende Ursachen:

  • Störung und Schwächung der normalen Darmbakterienflora
  • Schwächung des dem Darm assoziierten Immunsystems
  • Überangebot an Zucker
  • Schwaches Verdauungssystem
  • Pathologisch verändertes Darmmilieu (z. B. pH-Wert)

Wie wird die Besiedlung des Darms untersucht?

Die Zusammensetzung des Stuhls wird in speziellen Laboren mikrobiologisch untersucht. Ergänzende biochemische und immunologische Laborprüfungen sind sinnvoll, wie z. B.:

  • pH-Wert
  • Anzeichen auf Maldigestion und Malabsorption
  • Bauchspeicheldrüsenaktivität
  • Leber-Gallen-Aktivität
  • Entzündungsmarker
  • Immunparameter
  • Untersuchung auf okkultes Blut
  • Proteindiagnostik

Wie wird eine Darmsanierung durchgeführt?

Die Darmsanierung wird mit einer Darmreinigung eingeleitet, z. B. salinische Abführmittel wie Glauber- oder Bittersalz oder einer Colon-Hydro-Therapie. Danach schließt sich die Eliminierung pathogener Keime durch eine medikamentöse Therapie und einer Antipilz-Diät an. Den Abschluss bildet eine mikrobiologische probiotische Milieutherapie. Der begleitende Einsatz von Leber- und Bauchspeicheldrüsen unterstützenden Präparaten zusammen mit einer Ernährungsumstellung hat sich für den dauerhaften Erfolg bewährt.

Eine antimykotische Therapie dauert in der Regel zwei bis drei Wochen, z. B. mit Myrrhe-präparaten. Eine anschließende zucker- und kohlenhydratarme Diät unterstützt parallel zur Eliminierung der pathogenen Keime die Behandlung der Pilzinfektion. Je mehr Einfachzucker (weißer Industriezucker) den Hefepilzen zur Verfügung stehen, umso besser gedeihen sie. Deshalb sollte auf folgende Zucker und Produkte, in denen die aufgezählten Zucker enthalten sind, während der Therapie verzichtet werden:

  • Haushaltszucker (Saccharose)
  • Fruktose
  • Brauner Zucker
  • Dextrose
  • Honig
  • Sorbitol, Mannitol
  • Maltose

Die mikrobiologische probiotische Therapie schließt sich an die Antipilz-Therapie an. Sie beinhaltet die Gabe von Darmbakterien und dient der

  • Immunregulation
  • Verbesserung der Stoffwechselfunktionen und
  • Modulation mikrobieller Schleimhautfloren

Die physiologische Darmflora wird dauerhaft wieder aufgebaut und die Selbstheilungskräfte des Organismus gestärkt. Das Bakterium Escherichia coli, z. B. in Mutaflor wirkt als Modulator des Immunsystems und ist für die Aufrechterhaltung der Abwehr wichtig. Zur weiteren Unterstützung der physiologischen Darmflora sollten zusätzlich Laktobazillen und Bifidobakterien eingesetzt werden.

Nach diesen Therapieschritten sollte sich eine ballaststoff- und basenreiche Ernährung dauerhaft anschließen. Ballaststoffe wirken präventiv gegen gastrointestinale Erkrankungen (Verstopfung, Divertikulose, Kolonpolypen, Kolonkarzinom, Hämorrhoiden, Cholesteringallensteine) und Stoffwechselerkrankungen (Adipositas, Hyperlipoproteinämien, Hypertonie, Diabetes mellitus). Als Richtwert für die Ballaststoffaufnahme gilt eine Menge von 30 g pro Tag, wobei mindestens die Hälfte aus Vollkornprodukten, der Rest auf frischem Obst und Gemüse stammen sollte. Joghurt kann die Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung unterstützen.